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Diagnostik

PC im Untersuchungsraum

Apparative Diagnostikmethoden

Ultraschall in der Neurologie (Doppler & Farbduplex)

Mittels Ultraschall (Doppler und Duplex-Sonographie) wird in unserer Praxis der Blutfluss an den Hals- und Hirngefäßen gemessen. Mit Hilfe der farbcodierten Duplex-Sonographie kann die Richtung des Blutstroms verschiedenfarbig wiedergegeben werden. Die Doppler/Duplex-Sonographie kann Gefäßerkrankungen auch schon im Anfangsstadium entdecken:

  • Wandveränderungen und Ablagerungen der Gefäße, insbesondere an der Halsschlagader
  • Gefäßverengungen und Gefäßverschlüsse der Hals- und Hirngefäße
  • Gefäßentzündungen
  • Umgehungskreisläufe bei hochgradigen Einengungen und Gefäßverschlüssen
  • Die Ultraschalldiagnostik bildet einen der Schwerpunkte unserer Praxis. Herr Dr. Fritzsch ist als DEGUM-Ausbilder Referent und Tutor bei ärztlichen Ultraschallfortbildungen.

Die Ultraschalldiagnostik dauert ca. 10-20 Minuten.

Messung der motorischen und sensiblen Nervenleitgeschwindigkeit (NLG)

Diese Untersuchungsmethode dient der Beurteilung der Nervenfunktion an Armen und Beinen. Es erfolgt eine Reizung einzelner peripherer Nerven mit einem Stromimpuls und die Ableitung der Reizantwort an einem Muskel (motorische NLG) oder am Nervenstamm selbst (sensible NLG). Durch die Messung der motorischen und sensiblen NLG können eng umschriebene Läsionen peripherer Nerven wie z. B. ein Karpaltunnelsyndrom nachgewiesen werden. Außerdem können diffuse Erkrankungen des peripheren Nervensystems festgestellt werden (z. B. Polyneuropathie). In besonderen Fällen erfolgt zusätzlich zur Messung der motorischen NLG noch die Ableitung von F-Wellen, die bei motorischen Nerven die Beurteilung des im Körperstamm gelegenen Nervenabschnittes ermöglicht.

Messung der Muskelströme (EMG)

Diese Untersuchungsmethode dient der Beurteilung der Muskelfunktion. Mittels Nadelelektroden werden die Aktionspotentiale einzelner Muskelfasern erfasst und analysiert. Ein EMG ist zur Untersuchung von Erkrankungen des peripheren Nervensystems und bei seltenen Muskelerkrankungen notwendig.

Evozierte Potentiale

Visuell evozierte Potentiale (VEP), akustisch evozierte Potentiale (AEP) und sensibel evozierte Potentiale (SEP)

Diese Untersuchungsmethode ermöglicht den Nachweis von Leitungsstörungen des zentralen oder peripheren Nervensystems wie sie z.B. bei Multipler Sklerose oder bei Rückenmarkserkrankungen auftreten. Die Reaktion auf die Reizung eines Sinnesorgans kann mittels Oberflächenelektroden auf der Kopfhaut als Antwortpotential des Gehirns abgeleitet werden.

  • Visuell evozierte Potentiale: Das Betrachten eines Schachbrettmusters am Monitor ermöglicht die Beurteilung der Sehbahn
  • Akustisch evozierte Potentiale: Eine Schallreizung des Hörorgans durch Klick-Geräusche ermöglicht die Beurteilung der Hörbahn
  • Sensibel evozierte Potentiale: Die Reizung eines peripheren Nerven an Arm oder Bein ermöglicht die Beurteilung der sensiblen Reizleitung

Durch Veränderungen der Leitungsdauer oder der Form des über der Kopfhaut abgeleiteten Antwortsignals können Störungen im Leitungssystem beurteilt werden.

Ableitung der Hirnströme (EEG)

EEG ist die Abkürzung für Elektroenzephalographie (von griech. Enképhalon = Gehirn, graphein = schreiben). Das EEG ist eine wichtige technische Untersuchungsmethode des Neurologen bei Beschwerden, die mit dem Gehirn in Zusammenhang stehen könnten, also z.B. bei Kopfschmerzen, Schwindel, unerklärlichen Verhaltensstörungen, Lähmungen und vielen anderen Beschwerden. Eine besondere Domäne des EEG ist die Diagnostik der Epilepsie und deren Therapiekontrolle. Bei bestimmten Epilepsien, bei denen das Gehirn bei der Kernspintomographie völlig unauffällig ist, kann das EEG dramatische Veränderungen zeigen. Auffälligkeiten im EEG ergeben sich oft bei Hirntumoren, Schlaganfällen, Demenz und Gehirnentzündungen, von denen einige seltene Formen (Creutzfeld-Jakob-Erkrankung, SSPE) typische EEG-Veränderungen bieten. Bei gleichzeitiger Aufzeichnung von EEG und EKG können mögliche Zusammenhänge zwischen Herzrhythmusstörungen und Schwindel oder Bewusstseinsstörungen aufgedeckt werden.

Mit dem EEG werden die im Gehirn ständig entstehenden elektrischen Potentiale von Hirnzellverbänden mit Elektroden auf der Kopfhaut „aufgefangen“ und über einen Drucker bzw. digital aufgezeichnet, vom Arzt ausgewertet und im Zusammenhang mit den Beschwerden des Patienten interpretiert. Gedanken kann man damit nicht lesen. Die Untersuchung ist schmerzlos und ungefährlich. Auch bei Patienten mit Herzschrittmacher ist die Untersuchung problemlos. Für besondere Fragestellungen können bei der Ableitung Provokationsmethoden eingesetzt werden, die dann erst zum Erscheinen bestimmter Auffälligkeiten führen können, z.B. vorheriger Schlafentzug, Hyperventilation oder Flackerlicht-Stimulation. Spezialkliniken mit Intensivstation vorbehalten ist die kontinuierliche EEG-Langzeitableitung mit gleichzeitiger Filmaufzeichnung von Anfällen und laufendem EEG, bei unklaren Anfällen auch mit gleichzeitigem Absetzen eines Medikaments. Zur Vorbereitung eines epilepsiechirurgischen Eingriffs können auch EEG-Tiefenelektroden im Gehirn zur exakten Abgrenzung des anfallauslösenden Hirnbereichs eingesetzt werden.

Hirnleistungsdiagnostik

Eine genaue Untersuchung der Hirnleistung ist erforderlich bei Störungen von Gedächtnis, Denkvermögen oder Reaktionsvermögen. Eine Hirnleistungsschwäche ist eine durch eine Hirnschädigung hervorgerufene Minderung intellektueller Leistungen und kann vorkommen bei Demenzerkrankungen wie z.B. Alzheimer-Demenz, aber auch nach Hirnverletzungen, Schlaganfällen oder durch Einwirkung von Alkohol oder Medikamente. Es besteht dann häufig ein eingeschränktes Kurzzeitgedächtnis, aber auch eine Kritikschwäche, mangelhafte Fähigkeit zum geistigen Überblick, nachlassender Einfallsreichtum oder eine Sprachverarmung. Eine Hirnleistungsstörung kann Auswirkungen auf die Persönlichkeit eines Menschen haben.